„Eine Wolke von ungewöhnlicher Größe und Gestalt“ beschreibt Plinius der Ältere, dann prasselnde Lavasteine, Erdstöße, die die Häuser zum Einsturz bringen und später Ascheregen und Qualmwolken. Ähnlich wie der Vesuv im Jahr 79 zum Ausbruch kam, ging es auch in Urzeiten in der Eifel zu. Der Laacher-See-Vulkan und andere haben die Landschaft entscheidend geprägt. Was einst jegliches Leben vernichtete, war der Ursprung einer besonderen geologischen, aber auch botanischen Vielfalt heute. Sehen Sie selbst!
p.P. ab € 945.00
Reisenummer 39178
Die Osteifel zwischen dem Rhein bei Koblenz, dem Laacher See und den Orten Mayen und Mendig ist vor vielen Jahrtausenden durch heftigen Vulkanismus geformt worden. Früh erkannten die hier lebenden Menschen die besonderen Eigenschaften von Lava und Tuffgesteinen, schon Kelten und Römer schlugen Mühlsteine aus dem rauen Gestein, später wurden Backofensteine legendär. Unzählige Layen (Steinbrüche) zeugen bis heute vom intensiven Stein-Abbau. In Andernach wurden die Endprodukte auf Rheinschiffe verladen und weithin verkauft.
Auf Traumpfaden und Waldwegen wandern wir durch die schönsten Naturräume der Osteifel. Bims, Tuff und Basalt schufen eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Vulkankegeln und botanischem Reichtum. Während sich auf den Kuppen der landwirtschaftlich genutzten Höhenzüge interessante Trockenrasen ausgebildet haben, sind der Laacher See und tief ins Vulkangestein eingeschnittene Flussläufe wie das Tal der Nette mit schönen alten Buchenwäldern bewachsen.
Höhepunkte bieten die Besuche des Kloster Maria Laach mit ihrer prächtigen romanischen Basilika im Ringwall des Laacher Sees und das mittelalterliche Städtchen Monreal mit Fachwerkhäusern und steinernen Brücken in malerischer Lage im engen Elztal.
Anreise zum Hotel nach Mayen bis 16:30 Uhr. Nach einem Rundgang an der Nette und durch die weitläufige Fußgängerzone von Mayen mit der markanten Genoveva-Burg genießen wir das Willkommens-Abendmenü im Hotel-Restaurant.
Vom Örtchen Thür wandern wir zum Naturschutzgebiet Thürer Wiesen mit seiner Wasserbüffel-Herde und weiter zum Wallfahrtsort Fraukirch, einer Kirche mit Gehöft in Alleinlage und begegnen hier in einem bunten Altarbild aus dem 17. Jh. der spannenden Genoveva-Sage. Zu Fuß geht es weiter in die Stadt Niedermendig mit typischer Basalt-Architektur von einfachen Arbeiterhäusern bis zu den Villen der Jugendstilzeit.
Am Nachmittag beginnt in Niedermendig die Erde zu beben, ein ohrenbetäubendes Tösen setzt ein und rasch fließende glutrote Lavamassen machen ein Entrinnen unmöglich – gut, dass die Vorführung im Mendiger „Lava-Dome“ nur digital ist! Nach dieser spektakulären Simulation eines Vulkanausbruchs steigen wir tief hinab in den Felsenkeller, wo früher unter schwierigsten Arbeitsbedingungen gewaltige Basaltblöcke für die Produktion von Mühlsteinen abgebaut wurden und im 19. Jahrhundert ganz viel Bier gekühlt wurde.
Gesamtstrecke ca. 12 km, ca. 170 Höhenmeter (HM) auf- und abwärts
Vom Mayener Ortsteil Kürrenberg wandern wir durch das stille, von hohen Bergflanken eingerahmte Trillbachtal. Am Ende steigen wir von der mächtigen Burgruine der Löwenburg in das mittelalterliche Örtchen Monreal ab, das mit seinen Fachwerkhäusern und Steinbrücken malerisch an der Elz liegt.
Nach einer Mittags-Einkehr geht es mit dem Zug zurück nach Mayen, wo wir das frühere Mayener Grubenfeld besuchen, in dem viele Mühlsteinfunde von der Keltenzeit über die Römerzeit bis in die Neuzeit präsentiert werden und die Arbeitsbedingungen im Steinbruch lebendig dargestellt sind. Sehr sehenswert sind auch die Basalt-Kunstwerke im Skulpturenpark Lapidea.
(Gesamt-Wanderstrecke ca. 10 km, ca. 50 HM aufwärts und 200 HM abwärts)
Nach einer Wanderung über die Vulkankuppe des Ettringer Bellerbergs mit perfektem Blick auf Mayen im Talkessel der Nette geht es hinunter in die Ettringer Lay mit einer senkrechten Basalt-Abbauwand, die heute von Kletterern genutzt wird. Anschließend erklimmen wir den 588 m hohen Hochsimmer, einen vor 400.000 Jahren ausgebrochenen Vulkankegel. Durch abwechslungsreichen Wald steigen wir hinab ins Nettetal, wo wir am Zufluss des Nitzbachs auf das romantische, niemals zerstörte Schloss Bürresheim stoßen. Gemütlich wandern wir im Waldschatten am Hang des Nettetals nach Mayen zurück.
Gesamt-Wanderstrecke ca. 17 km, ca. 440 HM aufwärts und 560 HM abwärts, bis Schloss Bürresheim 11 km, Rückfahrt mit Bus möglich
Von Glees wandern wir um den Veitskopf-Vulkankegel zum dicht mit Buchenwald bewachsenen Ringwall des Laacher Sees und genießen vom Lydiaturm den Ausblick über den großen See, der bei einem gewaltigen Vulkanausbruch vor 13.000 Jahren entstand. Am östlichen Seeufer zeugen sprudelnde Kohlensäure-Bläschen (Mofetten) von immer noch vorhandener vulkanischer Aktivität. Wir umwandern den ovalen See und erreichen am Nachmittag das Kloster Maria Laach mit einer der bedeutendsten romanischen Klosterkirchen Deutschlands. Nach einem kurzen Rundgang im Klostergelände und einer Filmvorführung über das Kloster bestehen Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten.
(Wanderstrecke ca. 11 km, ca. 220 HM aufwärts und 175 HM abwärts)
Vom Örtchen Eich wandern wir durch die hügelige, offene Landschaft der Pellenz in Richtung Rhein und erreichen über den Rheinhöhenweg mit schönen Ausblicken auf Weinhänge und das Neuwieder Becken schließlich die über 2000 Jahre alte Hafenstadt Andernach. Auf einem Rheinschiff (Kaffee & Kuchen an Bord möglich) fahren wir zum Kaltwasser-Geysir am Namedyer Werth und erleben einen Ausbruch des bis 60 m hoch spritzenden Geysirs.
Am Nachmittag erkunden wir die wichtigsten historischen Gebäude in der lebendigen Altstadt von Andernach, zu denen der Alte Krahnen am Rhein-Ufer gehört, der 400 Jahre lang zum Verladen von Vulkansteinprodukten der Osteifel auf Rheinschiffe diente. Und wir gehen an der mittelalterlichen Stadtmauer auf die Spuren der „Essbaren Stadt Andernach“, die seit über 10 Jahren mit Gemüse- und Obstanbau zum Selbstbedienen bundesweit Furore macht.
(Wanderstrecke ca. 7 km und Stadtrundgang ca. 3 km, ca. 110 HM aufwärts, 260 HM abwärts)
Am „Backes“, dem Nachbau eines traditionellen Tuffstein-Backofens im Backofenbauer-Ort Bell, startet die Wandertour, die uns durch Buchenwald und durch das Kellbachtal führt. Mehrfach stoßen wir auf heute nicht mehr genutzte, gewaltige Tuffsteinbrüche, die früher von Familien aus Bell und Obermendig ausgebeutet wurden. Unterwegs gibt es schöne Aussichtspunkte am Gänsehals-Berg.
Wanderstrecke ca. 11 km, ca. 250 HM aufwärts, 350 HM abwärts
Nach einem letzten Frühstück heißt es Abschied nehmen vom Vulkanpark Osteifel. Oder individuelle Verlängerung in der Region, gerne sind wir behilflich.
Wanderungen: Einfache Wanderungen auf guten Wanderpfaden von 7 km bis 12 km Streckenlänge mit maximal 250 Höhenmeter aufwärts und 350 Höhenmeter abwärts sowie mehrere Stadtrundgänge. Die längere Wanderung am 4. Reisetag mit 17 km Streckenlänge und 440 HM aufwärts / 560 Höhenmeter abwärts kann auf 11 km und weniger Höhenmeter verkürzt werden durch eine Rückfahrt mit dem Bus.
Unterkunft: Wir wohnen in einem kleinen Hotel im lebendigen Eifeler Städtchen Mayen in der Nähe des Ostbahnhofs (7 Übernachtungen), ein idealer Ausgangspunkt für alle Ausflüge mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Hotel wird von der Besitzer-Familie in dritter Generation sehr liebevoll geführt. Die unterschiedlich geschnittenen Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet und verfügen über TV, Telefon und eigene Dusche/WC. Die Doppelzimmer liegen alle zur Straßenseite (Nebenstraße mit Linienbus-Verkehr). Die drei deutlich kleineren Einzelzimmer liegen zur ruhigen Rückseite des Hauses.
Verpflegung: Wir werden an allen Tagen mit einem vielseitigen Frühstück verwöhnt. Am Anreise-Abend wird uns im Hotel-Restaurant ein Willkommens-Menü serviert. Für die anderen Abende stehen verschiedene Restaurants und Imbisse in Mayen zur Verfügung, teilweise kann auch in den besuchten Orten in besondere Restaurants eingekehrt werden (nicht im Reisepreis enthalten). An allen Tagen gibt es mittags Einkehrgelegenheiten oder es kann gepicknickt werden.
Nicht im Reisepreis enthalten.
Wir empfehlen die Anreise per Bahn, denn Mayen ist über Koblenz und Andernach gut an das deutsche Intercity-Bahnnetz angeschlossen. Die Anreise sollte möglichst bis 16:30 Uhr erfolgen, das Hotel liegt fußläufig nah am Mayener Ostbahnhof.
Das Hotel verfügt nicht über Parkplätze, es kann aber in den Nebenstraßen des Wohnviertels ohne Gebühren geparkt werden. Da die Reise komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt wird, ist ein Auto während der Reise nicht nötig.
Jasmin Obholzer oder Axel Neuhaus
Jasmin Obholzer hat in Bonn Biologie studiert und auf Führungen im Botanischen Garten schon vielen Menschen die Faszination der Pflanzenwelt nähergebracht. Axel Neuhaus (Lupe Reisen-Gründer) ist seit dem Bonner Biologie-Studium von der Eifel begeistert.
Beide erleben die vielfältigen Lebensräume der Osteifel, die historische Spurensuche im Vulkangestein, die interessante Pflanzenwelt und den Kontakt zu den Menschen vor Ort als perfekte Zutaten für eine wunderbare Reise.
Reisedauer (in Tagen): 8
Schwierigkeitsgrad (Leicht 1 - 5 Anspruchsvoll): 2
Barrierefreiheit: Unsere Reisen sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und anderen Behinderungen im Allgemeinen nicht geeignet. Ob diese Reise dennoch Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht, erfragen Sie bitte bei uns.
Mindestteilnehmerzahl: 8
Maximalteilnehmerzahl: 16
Hinweis: Es besteht ein Absagevorbehalt bei Nichterreichen der jeweiligen Mindestteilnehmerzahl bis zum 21. Tag vor Reisebeginn.