Ein Streckenwanderweg ohne Höhenunterschiede? Fachleute schüttelten den Kopf über dieses Vorhaben. Das Ergebnis: Deutschlands flachster Premiumweg durch die Auwälder der bayerisch-schwäbischen Donau. Von Günzburg, das unter den Habsburgern zu Klein-Wien wurde, führt die Wanderreise auf verschlungenen Wegen durch eine pittoreske Wasserlandschaft und zu hübschen Städtchen am Fluss. Ganz umweltfreundlich sind Sie bei dieser Reise nur zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs!
p.P. ab € 695.00
Reisenummer 73943
Auf ihrem über 2850 km langen Lauf vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer durchfließt die Donau nicht nur 10 Länder, sondern auch ganz verschiedene Landschaften. Der Tourismus beschränkte sich bisher hauptsächlich auf die tief eingeschnittenen Durchbruchstäler der Wachau und der oberen Donau oder auf die großen Städte wie Regensburg, Wien oder Budapest.
Die ausgedehnten, oft urwaldähnlichen Auwälder, welche die Donau auf langen Abschnitten begleiten, schienen lange Zeit touristisch uninteressant. Geführt von einem kundigen Geographen und Naturschützer erwandern wir diese besondere Landschaft, begegnen dabei wahrscheinlich dem fliegenden Edelstein, dem Eisvogel, seltenen Amphibien und den Spuren von Flussbaumeister Biber. Menschlicher Einfluss hat Donau und Auwald stark verändert, aber immer noch beeindruckt der urwaldähnliche Charakter der Weichholzaue. Und auf den „Brennen“, den Kiesbänken der bis ins 19. Jahrhundert wild fließenden Donau, blühen im Frühsommer Orchideen.
Im Jahr 2020 erhielt der DonAUwald-Wanderweg durch die pittoreske Wasserlandschaft und zu reizvollen kleinen Donaustädten vom Deutschen Wanderinstitut die Auszeichnung Premium-Wanderweg, obwohl die Strecke keine nennenswerten Höhenunterschiede aufweist.
Wie Perlen auf der Kette reihen sich die Donaustädte entlang des Flusses. Unser Standort ist Günzburg, das seine österreichische Vergangenheit nicht verstecken muss! Tagesziele unserer Streckenwanderungen mit leichtem Tagesrucksack sind z.B. die Albertus-Magnus-Stadt Lauingen oder die ehemalige fürstbischöflich-augsburgische Universitätsstadt Dillingen.
Die Anfahrten von Günzburg zu den Etappenorten und die Rückfahrten nach Günzburg erfolgen jeweils mit der Bahn.
Individuelle Anreise nach Günzburg (nicht im Reisepreis enthalten) bis 17 Uhr. Nach der Begrüßung durch den Reiseleiter und einem gemeinsamen Abendessen steht ein Spaziergang durch die malerischen Altstadtgassen und zur Frauenkirche von Dominikus Zimmermann auf dem Programm. (Spaziergang etwa 1 Stunde)
Durch den historischen Bürgerpark von Günzburg geht es zum quellenreichen Hangwald unterhalb der Reisensburg und in den Auwald. Die Naturparadiese der Topfletseen und des Große Griesle-Sees sind renaturierte ehemalige Kiesabbaustätten. Bei der Staustufe Offingen erreichen wir die Donau, wo uns die Artenvielfalt an Wasservögeln beeindruckt. (Wanderung 15 km)
Heute starten wir in Offingen, wo es gleich nach der Donaubrücke in den Auwald geht. Die Altwasserarme sind die Lebensräume und vieler Amphibienarten und des Bibers. Überall stoßen wir auf Fraß- und Pfadspuren, Dämmen und Burgen, Rutschen und tiefen Löchern, geschaffen vom hier allgegenwärtigen, eher nachtaktiven Baumeister Biber. Vielleicht begegnen wir auch dem Eisvogel oder einer anderen ornithologischen Kostbarkeit? Auf den „Brennen“, ehemaligen Kiesbänken der noch unregulierten Donau, blühen im Sommer sogar Orchideen. Durch Weichholz- und Hartholzaue kommen wir in die Gärtner-Stadt Gundelfingen. (Wanderung 15 km)
Von Gundelfingen ist es nur ein kurzer Weg zum Donaustausee Faimingen, einem Mekka für Vogelkundler. Nach einem Abstecher in die Römerzeit zum Apollo-Grannus-Tempel des ehemaligen Kastells Phoebiana führt uns ein Traumpfad entlang der Brenz, zu deren Mündung in die Donau und anschließend durch den Park Luitpoldhain in die Stadt des Albertus Magnus, Lauingen. Vom Schimmelturm aus dem 15. Jh. blicken wir weit über die Donau-Aue. (Wanderung 11 km)
Wir verlassen Lauingen durch das vom Wasser geprägte Untere Brunnental. Mit Ausnahme eines Abstechers zur Herrgottsruhkapelle bleiben wir heute nahe der Donau. Kurz vor Dillingen passieren wir eine Kneipp-Anlage – kein Wunder, hat doch hier Pfarrer Sebastian Kneipp seine Kaltwasser-Anwendungen entwickelt. Dillingen überrascht durch sein herrschaftliches Stadtbild, denn hier wirkten die Fürstbischöfe von Augsburg und gründeten schon 1549 eine Universität. (Wanderung 12 km)
Nach einem letzten Frühstück heißt es Abschied nehmen von Günzburg und dem Donau-Auwald. Oder individuelle Verlängerung in der Region, gerne sind wir behilflich.
Wanderungen: Wandertouren von 11 bis 15 km Streckenlänge ohne nennenswerte Höhen-Unterschiede. Ein großer Teil der Wegstrecken sind Naturpfade, die im Auwald feucht und matschig sein können. An extrem feuchten Wegstücken sind Bohlenwege angelegt.
Unterkunft: Der Name unsere Hotels „Zur Münz“ nimmt Bezug auf die österreichische Vergangenheit Günzburgs, als hier der Maria-Theresia-Taler geprägt wurde. Seit 1586 braute man hier Münz-Bier. Die ehemalige Brauerei ist heute ein moderner Brauereigasthof im historischen Gebäude am Günzburger Marktplatz.
Die klassisch gestalteten Hotelzimmer sind mit Schreibtisch, Flachbild-Kabel-TV und eigenem Bad/WC mit Dusche und Haartrockner ausgestattet. WLAN ist im ganzen Haus kostenlos verfügbar.
Verpflegung: Morgens starten wir mit einem reichhaltigen Frühstücksbüffet im Hotel. Am Anreise-Abend wird uns im traditionellen Brauereigasthof ein Willkommens-Menü serviert. Für die anderen Abende stehen uns mehrere Restaurants in Günzburg, aber natürlich auch der Brauereigasthof mit einer Auswahl an bayerischen Spezialitäten und Gourmetgerichten wie Spargel, Wild oder Fisch zur Verfügung (nicht im Reisepreis enthalten). Unterwegs wird gepicknickt.
Günther Krämer ist in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen, war engagierter Geographie-Lehrer im Gymnasium Langenau im Alb-Donau-Kreis und lebt heute im aktiven Ruhestand in Ulm. Er verfasst Publikationen zur Geographie und Ökologie der Schwäbischen Alb und war lange ehrenamtlich engagiert als Naturschützer im wissenschaftlichen Beirat des UNESCO-Geoparks Schwäbische Alb und als Biberberater u.a. im Donauried. Seit über 40 Jahren organisiert und führt er Reisen in Deutschland und vielen anderen Ländern.
Reisedauer (in Tagen): 6
Schwierigkeitsgrad (Leicht 1 - 5 Anspruchsvoll): 3
Barrierefreiheit: Unsere Reisen sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und anderen Behinderungen im Allgemeinen nicht geeignet. Ob diese Reise dennoch Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht, erfragen Sie bitte bei uns.
Mindestteilnehmerzahl: 8
Maximalteilnehmerzahl: 16
Hinweis: Es besteht ein Absagevorbehalt bei Nichterreichen der jeweiligen Mindestteilnehmerzahl bis zum 21. Tag vor Reisebeginn.