Werden wir sie finden: endemische Orchideenarten, zauberhaft blühende Wildtulpen und sich in steile Felswände krallende botanische Raritäten im Norden Zyperns? Wieso gibt es viele Pflanzenarten nur hier? Wissen Sie, was eine Sexualtäuschblüte ist? Was zeichnet die mediterranen Pflanzen aus? Wir wollen einheimische Pflanzen und Tiere nicht nur sehen, sondern intensiv etwas über sie erfahren, mit allen Sinnen. Über 20 Jahre erkundet der Reiseleiter (Biologe und Geograf) nun schon die zyprische Natur und speziell die Botanik im schönen Norden Zyperns, wovon Sie mit spannenden Erlebnissen und Erkenntnissen profitieren werden.

p.P. ab € 1650.00

Reisenummer 73945

PDF der Reise

Diese naturkundlich ausgerichtete Reise mit Schwerpunkt Vegetation und Botanik führt uns zu allen wichtigen Vegetationszonen Nordzyperns. Der Reisezeitraum liegt zur besten Jahreszeit im März, um möglichst viele Arten der frühjahrsblühenden, teilweise endemischen Orchideen kennenzulernen. Natürlich erleben wir im mediterranen Frühling eine Vielzahl weiterer Pflanzen und hören von ihren botanischen und kulturellen Besonderheiten.
Wir besuchen alle wichtigen Lebensräume Nordzyperns, vom kargen Felskap über kräuterduftende Felsheiden (Phrygana), von immergrüner Macchie zu den Kiefernwäldern, die in den hohen Gebirgslagen von der Zypresse als dominierende Baumart abgelöst werden. Sandstrände und temporäre Seen sowie Sonderstandorte lernen wir ebenfalls kennen.
Bei der Tierwelt erkunden wir, was wir fliegen, sitzen und huschen sehen oder auch hören. Es ist immer Interessantes dabei wie Halsbandfrankolin, Zwergohreule oder Mittelmeer-Laubfrosch.
Die meisten Wanderungen sind eher kurz, wir werden aber viel Zeit für interessante Erläuterungen zu den gesehenen Pflanzen und Tieren haben, die weit über die bloßen Namen hinausgehen. Es wird ausreichend Zeit zum Fotografieren und dem Suchen nach Arten geben.

Programm

1. Tag: Fluganreise nach Nordzypern

Flug-Anreise nach Nordzypern, Transfer (ca. 1,25 Std.) vom Flughafen Ercan zum ersten Hotel westlich von Girne.

2.Tag: Hisarköy & bronzezeitliches Heiligtum - Orchideen & Ackerwildkräuter

Wir fahren nach Westen in das recht ursprüngliche Dorf Hisarköy, wo wir auf einem Rundweg einen ersten Eindruck der zyprischen Frühjahrsflora bekommen und auch bereits einige Orchideenarten unter die Lupe nehmen. Die Gegend ist bekannt für schöne Vorkommen des seltenen Punktierten Knabenkrautes (Orchis punctulata). Es gibt etliche weitere Orchideenarten.
An einem kleinen bronzezeitlichen Heiligtum forschen wir ebenfalls nach Orchideen, hier tritt regelmäßig die nur auf Zypern vorkommende Kotschys Ragwurz (Ophrys kotschyi) auf. Ebenfalls interessant ist die Wildflora der umgebenden Felder mit dem seltenen Löwentrapp (Leontice leontopetalum). Und wir schauen nach, ob in den Getreidefeldern bei Tepebasi schon erste zyprische Wildtulpen (Tulipa cypria) blühen.
Wanderungen: ca. 4,5 km und 1,5 km

3.Tag: Endemiten auf der Höhenburg St. Hilarion

Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Höhenburg St. Hilarion. Neben der geschichtlichen Bedeutung dieser dreistufigen Höhenburg und der grandiosen Gebirgslandschaft sowie dem tollen Blick auf Girne und die Küste gibt es auch etliche botanische Besonderheiten und Raritäten. An den Burgmauern klebt förmlich Zypern-Gänsekresse (Arabis cypria), die es nur in diesen hohen Gebirgslagen in Nordzypern gibt. Vielleicht sehen wir auch die Blätter und Fruchtstände des St.-Hilarion-Kohls (Brassica hilarionis), ebenfalls ein Endemit dieser Höhenlagen. Nicht selten fliegt hier auch der endemische Zypern-Steinschmätzer (Oenanthe cypriaca).
Weiter geht es über die schmale Fahrstraße, die sich, immer dem Gebirgsgrat folgend, mit tollen Ausblicken nach Westen schlängelt. Wir fahren durch ausgedehnte Kiefernwälder und gehen bei der idyllisch an einem Hochplateau gelegenen mysteriösen sogenannten „vierten Burg“ auf kurze botanische Pirsch, u.a. nach Zauberpflanzen. Fast am Ende der Höhenstraße machen wir am einzigen nordzyprischen Fundort des Römischen Knabenkrautes (Dactylorhiza romana) halt, das hier in seiner blassgelben Farbvariante vorkommt.
Wanderungen: ca. 2 km (viele Treppen innerhalb der Burganlage) und 1,5 km

4.Tag: Korucam-Halbinsel mit kargem Felskap & Gecitköy-Stausee

Die Korucam-Halbinsel erstreckt sich im Westen Nordzyperns ins Meer. Das karge Kap trägt eine interessante an Salz, Trockenheit und Wind angepasste Vegetation. Die Windschur beim Kopfigen Thymian (Thymbra capitata) ist schon beeindruckend. Die Halbinsel ist durch ausgedehnte Macchie-Vegetation und Küstenphrygana geprägt. Auf dem Weg dorthin versuchen wir, die recht seltene Lapethos-Ragwurz (Ophrys lapethica) mit ihren rosa bis violetten Kelchblättern sowie Pflanzen aus dem Artenkomplex der Busen-Ragwurze (Ophrys mammosa agg.) aufzuspüren. Am Gecitköy-Stausee machen wir einen Spaziergang auf der Suche nach interessanten Pflanzen, da mittlerweile einige Jahre seit der Staumauer-Erhöhung vergangen sind und neue Wege zu interessanten Entdeckungen einladen.
Wanderungen: ca. 3 km und 2,5 km

5.Tag: Fünffinger-Gebirge & byzantinische Kirche Antifonitis

Auf einer kurzen Wanderung im Fünffinger-Gebirge durch Gebirgswald aus Kiefern und Zypressen erreichen wir Sourp Magar, eine armenische Klosterruine. Auf dem Weg beschäftigen wir uns mit typischen Orchideen der bewaldeten Höhenlagen, z.B. dem Anatolischen Knabenkraut (Orchis anatolica) oder dem Syrischen Knabenkraut (Orchis syriaca). Ein wahres Kleinod ist die byzantinische Kirche Antifonitis, in der sich faszinierende Wandgemälde mit moderner Kriminalgeschichte mit bayerischem Bezug erleben lassen. Auch hier gibt es, vom Wärter gehütet, die viel gesuchte, endemische Zyprische oder Kotschys Ragwurz (Ophrys kotschyi). Rings um Antifonitis ist ohnehin ein gutes Terrain für Orchideen. Falls wir sie nicht schon vorher gefunden haben, gibt es auf der Strecke eine Stelle mit der geheimnisvollen Zungenstendel-Orchidee (Serapias orientalis ssp. levantina). Heute kehren wir zu einem frühen Abendessen mit bäuerlichen Spezialitäten in ein kleines Dorflokal ein.
Wanderungen: ca. 2,5 km und 1,5 km

6.Tag: Wildtulpen bei Avtepe - Unterkunftswechsel

Als Zwischenstopp führt uns eine kurze Wanderung über brachgefallene Feldterrassen mit vielen interessanten Pflanzen, darunter natürlich auch wieder Orchideen, zu zwei geheimnisvollen Steinpfeilern. Auf der abgelegenen Karpaz-Halbinsel machen wir bei Avtepe eine Wanderung über ein Felsplateau und erleben dort die wunderschönen und für Zypern endemischen dunkelroten Wildtulpen (Tulipa cypria), die nur noch hier in großer Zahl vorkommen. Immer wieder können wir die Rufe von Halsbandfrankolin und Seidensänger hören, mit etwas Glück bekommen wir diese interessanten Vögel auch zu sehen. Gegen Abend erreichen wir dann unsere zweite Unterkunft an der Ostküste.
Wanderungen: ca. 1 km und 5 km

7.Tag: Burg Kantara

Morgens besuchen wir Kleinsttümpel in küstennahen Felsplateaus, ein extrem gefährdeter Lebensraumtyp auf Zypern und treffen dort auf den attraktiven Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus peltatus) und das vielgestaltige Dickblattgewächs Telmissa microcarpa. Nach der Auffahrt ins Gebirge wandern wir über den Kammweg vom Dorf Kantara zur Burg Kantara. Entlang des Weges und im Dorf Kantara selbst blühen tausende Alpenveilchen (Cyclamen persicum). Wir suchen die Stelle auf, an der das seltene, kontrastreiche Affen-Knabenkraut (Orchis simia) steht, müssen aber etwas Glück haben, schon Pflanzen in der Blühphase zu sehen. Auf dem Gratweg entdecken wir, wenn wir genau hinschauen, die kleine, wenig bekannte Gefleckte Waldwurz-Orchidee (Neottinea maculata). Auf der mittelalterlichen Burg Kantara, 630 m hoch gelegen, ist der Blick nach allen Seiten sehr eindrucksvoll: die ansteigende Bergkette des Fünffinger-Gebirges, die Nordküste mit dem blauen Meer, die im Dunst versinkende Karpaz-Halbinsel und die mit Ölbäumen und Johannisbrotbaum genutzte Ebene nach Osten lassen einen wahrhaft „über den Meeren“ schweben.
Wanderung: ca. 4,5 km

8.Tag: Küstenvegetation & Altstadt von Famagusta

In Richtung Famagusta fahrend besuchen wir einen durch den Winterregen entstandenen, temporären See und einen Sandstrand mit den jeweiligen typischen Pflanzenarten. Anschließend besuchen wir ausgewählte Teile der sehr interessanten historischen Altstadt von Famagusta, wo es neben der in eine Moschee umgewandelten gotischen Krönungskathedrale der mittelalterlichen Lusignan-Herrscher, mit einem sehr alten Baum, auch noch etliche Kirchenruinen sowie interessante Straßenbäume aus aller Welt zu sehen gibt.
Wanderungen: ca. 1 km, 1 km und 3 km

9. Tag: Rückreise nach Deutschland

Transfer (ca. 1 Std.) vom Hotel an der Ostküste zum Flughafen Ercan, Rückflug nach Deutschland

Wanderungen: Etliche kurze Wanderungen und Spaziergänge mit botanischem Blick und häufigen Erklärungsstopps, oft zwei kürzere Wanderungen pro Tag bis insgesamt maximal 5 km, bis maximal 250 Höhenmeter aufwärts und maximal 200 Höhenmeter abwärts, Gehzeit 1 bis 4 Std., teils steinige Pfade, nach Regenfällen rutschige Wegabschnitte möglich. Da wir auch nach Pflanzen suchen, geht es auch mal kurze Strecken ohne Weg querfeldein.

Unterkunft: Wir wohnen 5 Nächte in einem kleineren Hotel mit Swimmingpool westlich von Girne. Die letzten 3 Tage verbringen wir in einem modernen Hotel an der Ostküste. In beiden Unterkünften sind die Zimmer mit eigener Dusche/WC eingerichtet.
Verpflegung: An allen Reisetagen wird das Frühstück in den Unterkünften serviert. An 7 Reisetagen ist ein Abendessen in der jeweiligen Unterkunft im Reisepreis enthalten. Am 5. Tag essen wir gemeinsam ein frühes Abendessen in einem kleinen Dorfrestaurant. Für unterwegs können wir uns auf den Fahrten versorgen und individuell oder auch in der Gruppe picknicken. Am 8. Tag bietet die Altstadt von Famagusta viele Verpflegungsmöglichkeiten.

 

Leistungen:

  • 8 Übernachtungen im Doppelzimmer mit Dusche/WC, davon 5 in einem kleinen Hotel mit Pool westlich von Girne und 3 in einem modernen Hotel an der Ostküste
  • 8x Frühstück, 8x Abendessen
    Linienflug mit Turkish Airlines von Frankfurt nach Ercan / Nordzypern und zurück
  • Transfers Flughafen Ercan - Unterkunft und zurück
  • Ausflugsprogramm mit Charterbus
  • Eintrittsgelder Burg Sankt Hilarion, byzantinische Kirche Antifonitis und Burg Kantara
  • Deutschsprachige Reiseleitung durch den Botanik-Spezialisten Eberhard Seliger und den örtlichen Guide und Agentur-Chef Sabri Abit
  • CO2-Kompensation der Fluganreise mit atmosfair

Nicht im Reisepreis enthalten:

  • 8x Mittagsverpflegung

Reiseleitung: Eberhard Seliger

Eberhard Seliger ist Biologe und Geograf und organisiert seit über 20 Jahren für Lupe Reisen das Reiseziel Zypern. Der erfahrene Studienreiseleiter kennt die Flora und Fauna von Nordzypern aus dem Effeff.

Hinweise

Reisedauer (in Tagen): 9
Schwierigkeitsgrad (Leicht 1 - 5 Anspruchsvoll): 1
Barrierefreiheit: Unsere Reisen sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und anderen Behinderungen im Allgemeinen nicht geeignet. Ob diese Reise dennoch Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht, erfragen Sie bitte bei uns.
Mindestteilnehmerzahl: 10
Maximalteilnehmerzahl: 14
Hinweis: Es besteht ein Absagevorbehalt bei Nichterreichen der jeweiligen Mindestteilnehmerzahl bis zum 21. Tag vor Reisebeginn.

Veranstalter: Lupe Reisen, Grabenstr. 2, 53844 Troisdorf

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